Nach dem Tod von Doktorin Lisa-Maria Kellermayr rufen Aktivist*innen am Donnerstag zu einer Demo vor der Landespolizeidirektion Linz auf. Sie fordern den Rücktritt des ÖVP-nahen Landespolizeidirektors Pilsl.

“Der Tod von Ärztin Lisa-Maria Kellermayr ist Behördenversagen. Das muss Konsequenzen geben!” Mit diesem Aufruf wollen Aktivist*innen am Donnerstag, dem 4. August, um 17 Uhr vor der Landespolizeidirektion Oberösterreich auf die Straße gehen. Sie fordern den Rücktritt des Landespolizeidirektors Andreas Pilsl.

“Wir klagen den ebenso tragischen wie vermeidbaren Tod von Doktorin Kellermayr als Systemversagen an”, sagt mir David Kepplinger, der Anmelder der Kundgebung. Das Agieren der oberösterreichischen Polizei – die Kellermayr für öffentliche Kommentare zur Pandemie kritisiert hatte – sei “an Widerwärtigkeit kaum zu übertreffen”.

Aktivistin Sara, die ebenfalls an der Vorbereitung der Kundgebung beteiligt ist und selbst im Gesundheitswesen arbeitet, kritisiert: “Der Staat Österreich hat offenbar keinerlei Interesse daran, das weiblich dominierte Gesundheitspersonal zu schützen. Im Gegenteil wurden Morddrohungen von der Polizei und der Ärztekammer Oberösterreich sogar noch als Mediengeilheit dargestellt.”

Landespolizeidirektors Andreas Pilsl, dessen Rücktritt nun gefordert wird, ist ein strammer ÖVP-Mann. So war er etwa Referent im Büro der ÖVP-Innenminister Ernst Strasser, Liese Prokop und Günther Platter. Danach wurde er 2012 zum Landespolizeidirektor für Oberösterreich bestellt. 2019 galt er dann laut OÖN selbst als heißer ÖVP-Kandidat für den Job des Innenministers. In seiner Heimatgemeinde Grein ist er Ersatzgemeinderat auf der Liste der ÖVP – eine doch bemerkenswerte Doppelfunktion für einen Landespolizeidirektor.

Die Aktivist*innen hoffen nun, dass möglichst viele Menschen zur Kundgebung für den Rücktritt von Landespolizeidirektor Pilsl am Donnerstag kommen werden. Sie planen auch bereits weitere Aktionen. “Wir können nach diesem Tod nicht einfach zur Tagesordnung übergehen”, sagt Kepplinger. “Es muss Konsequenzen geben.”

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