Die Situation der Geflüchteten im Lager Lipa an der EU-Außengrenze in Bosnien ist lebensbedrohlich. Aus Verzweiflung sind die Menschen jetzt in einen Hungerstreik getreten, berichtet ein Wiener Flüchtlingshelfer.

Der Wiener Flüchtlingshelfer Oskar ist mit der NGO SOS Balkanroute vor Ort in Lipa. So beschreibt er mir in einer Nachricht am 1.1. nachmittags die fatale Situation: “Die Menschen sind seit 30.12 wieder im zerstörten Camp. Es gibt aber keine Zelte und unzureichend Essen. Gestern Abend hat ein Großteil der Menschen (genaue Zahlen leider nicht möglich) aus Verzweiflung und Frustration beschlossen, in einen Hungerstreik zu treten.

Medien dürfen ‘aus Sicherheitsgründen’ nicht zu den Menschen. Fotos sind von unserem Kontakt im Camp. Gegen 14h am 1.1. sind Militärtrucks mit Zelten angekommen, um Zelte zu verteilen.

Die Stimmung ist sehr angespannt und aufgeladen. Eine politische Lösung ist weiterhin nicht in Sicht. Es regnet immer wieder und die Temperaturen sind nach wie vor extrem niedrig. Vor allem in der Nacht ist die Lage für die betroffenen Menschen lebensgefährlich.”

Bereits am 30.12. hatte mir Oskar am Telefon berichtet: “In den letzten drei Tagen ist wiederholt Schnee gefallen. Vor ein paar Tagen sind innerhalb kürzester Zeit rund zehn Zentimeter Neuschnee runtergekommen. Es gab einmal sogar die Gefahr, dass eines der großen Zelte in Lipa unter der Schneelast komplett zusammenbricht.

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Es ist saukalt und es weht ein eiskalter Wind. Die Temperaturen sind nachts rund um den Gefrierpunkt, für die nächsten Tage sind gefühlte Temperaturen von bis zu minus sieben Grad angekündigt. Im Winter kann es in Bosnien bis zu minus 20 Grad bekommen. NGOs versuchen jetzt zu helfen, indem sie Öfen bauen und verteilen.

Die Situation ist wirklich lebensbedrohlich. Menschen werden sterben, wenn nicht schnell etwas passiert. Es ist Moria direkt vor unserer Haustür.”

Ein ausführliches Interview mit Oskar über die Situation der geflüchteten Menschen in Lipa und Bosnien vom 30.12. könnt ihr hier lesen:

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